Teambuilding

Ein Team, ein Team, ein Königreich für ein Team!

Was heißt TEAM in Ihrem Verantwortungsbereich? TEAM = Toll, Ein Anderer Macht’s? Oder bedeutet es, diejenigen Menschen zusammenzubringen, die gemeinsam mehr leisten, als ihre Einzelkompetenzen vermuten lassen? Die sich so ergänzen, dass sie in der Gruppe Ideen entwickeln, Projekte realisieren und umsetzen, wie Sie es nie für möglich gehalten hätten? Ein intelligentes Team ist mehr als die Summe seiner Kompetenzen – aber nur, wenn Sie es intelligent zusammenstellen.

Ein häufiger Fehler: Wir setzen voraus, dass die Mitarbeiter zur Teamarbeit fähig sind. Das ist aber selten so. Wer schulpflichtige Kinder hat, kennt das Problem. Da kommt der Lehrer in den Klassenraum gestürmt – er hat am Wochenende ein Buch über Teamarbeit gelesen, und in der PISA-Studie liegen Länder vorn, in denen Gruppenarbeit zum Standard gehört.

Er teilt seine Schüler in drei Gruppen auf – nun sollen sie einen Lehrstoff eigenständig behandeln. Doch damit überfordert er die an den Frontalunterricht gewöhnten Schüler. Das Ende vom Lied: Es hagelt Gruppenkonflikte, nur wenige Schüler arbeiten mit – dieser aber gar nicht einmal schlecht, viele jedoch entpuppen sich als „Mitläufer“, die von der guten Note profitieren, die andere erarbeiten: Eben TEAM – Toll, Ein Anderer Macht’s.

Damit sind die Themen unseres Artikels abgesteckt: Wie stellen Sie Ihr ideales Team zusammen und wie befähigen Sie Ihre Mitarbeiter zur Teamarbeit? Das sind die zwei Fragen, um deren Beantwortung es jetzt geht!

 

Wie Sie Ihr ideales Team zusammenstellen

Genügt es, einfach die besten Mitarbeiter zusammenzutrommeln? Nein – denn dann sitzen in Ihrem Team vielleicht nur die fähigsten Außendienstmitarbeiter, die es allesamt verstehen, Top-Kundenbeziehungen aufzubauen. Was aber ist mit dem Visionär? Und gehört nicht auch ein Controller dazu, der die Zahlen im Auge behält? Nur machtbewusste Alphamännchen, nur pedantische Controller, nur risikoscheue Bewahrertypen – das geht nicht gut. Welche Kriterien entscheiden über die Teamzusammenstellung?

 

Kriterium 1: Teams leben von der Vielfalt

Stellen Sie Ihr Team so zusammen, dass sich die Teammitglieder ergänzen – in ihren Fachkompetenzen und in ihren Persönlichkeitseigenschaften. Nutzen Sie die Unterschiedlichkeit der Menschen: Wohl kaum ein Team funktioniert, wenn in ihm nur sechs Controller zusammentreffen. Und wenn die kreativen Funken sprühen, weil alle Mitglieder zu den innovativen Visionären gehören, fiele es dem Team wohl schwer, vor dem Sankt Nimmerleinstag in die Umsetzung zu kommen.

 

Kriterium 2: Beachten Sie die konkrete Aufgabenstellung

Welche Kompetenzen und Eigenschaften sind notwendig, damit die Teamaufgabe gut erfüllt werden kann? Die Teamaufgabe kann es durchaus notwendig machen, dass es einen „Überhang“ gibt:

  • Bei umsetzungsorientierten Projektaufgaben ist es sinnvoll, mehrere Macher ins Team zu integrieren.
  • Geht es darum, neue Kundenbeziehungen aufzubauen, ist es akzeptabel, dass die emotional-sozialen Kompetenzen ein Übergewicht haben.

 

Kriterium 3: Schätzen Sie die Teamfähigkeit ein

Zweifellos gibt es Charaktereigenschaften, die einen Mitarbeiter dazu prädestinieren, im Team zu arbeiten. Der Einzelkämpfer hat seine Vorzüge – wer aber nie bereit ist, Überlegungen anderer Menschen in seine Entscheidungen einzubeziehen, ist nur bedingt teamfähig. Testen Sie, ob das potenzielle Teammitglied bereit ist:

  • seine eigenen Interessen hinter den Teaminteressen ins zweite Glied zu rücken,
  • das bessere Argument anzuerkennen, auch wenn es nicht vom ihm stammt,
  • leidenschaftlich um Lösungen zu ringen – und auf den Streit darüber zu verzichten, „wer Recht hat“.

 

Kriterium 4: Prüfen Sie die Veränderungsbereitschaft

„Was kann ich für das Team tun?“ – das ist die Frage, die für Ihre Teammitglieder im Vordergrund stehen muss. Mitarbeiter, die hingegen fragen, inwiefern das Team ihnen nutzt, ihre Ziele zu erreichen, müssen ausgeschlossen werden – oder ihre Einstellung ändern.

 

Fazit

Stellen Sie fest, welche Schlüsselkompetenzen Ihr ideales Team im Hinblick auf die konkrete Aufgabenstellung haben muss. Und dann gehen Sie an die Teamzusammenstellung.

Falls Schlüsselkompetenzen unbesetzt bleiben: Kompensieren Sie diese Lücken, indem Sie neue Teammitglieder integrieren oder Mitarbeiter so schulen, dass sie diese Kompetenzen erwerben.

 

Definition der Teamarbeit

„Teamarbeit“ ist die Arbeit an einer Aufgabe durch eine Gruppe von verschiedenartigen Mitarbeitern, die auf ein gemeinsames Ziel hin orientiert sind. Sie arbeiten zusammen, um zu besseren Ergebnissen zu gelangen und Synergieeffekte zu nutzen.

 

Zitat

„Mit einer Hand lässt sich kein Knoten knüpfen.“

Aus der Mongolei

 

Überprüfen Sie die eigene Teamfähigkeit

„Wer auf andere nicht mehr angewiesen zu sein glaubt, wird unerträglich.“ So der französische Schriftsteller Luc de Clapiers (1715-1747). Und bekanntlich fängt der Fisch am Kopf an zu stinken. Das heißt:

  • Sie selbst müssen teamfähig und bereit sein, ins zweite Glied zu rücken, wenn die Teamziele dies notwendig machen.
  • Fragen Sie sich, ob Sie und Ihr Führungsstil mit Teamarbeit vereinbar sind.
  • Erwerben auch Sie Teamkompetenzen durch entsprechende Weiterbildungsmaßnahmen.

 

So führen Sie Teamarbeit ein

Begehen Sie nicht den Fehler, Teamarbeit voraussetzungslos zu verlangen. Üben Sie diese Arbeitsform ein – am besten mit einem überschaubaren Projekt.

 

Tipp 1: Räumen Sie Vorurteile aus

Teamarbeit sei zu ineffizient und verlange zu viel Vorbereitung. Räumen Sie bei Ihren Mitarbeitern die Bedenken gegen die Teamarbeit aus. Diskutieren Sie die Vor- und Nachteile und bringen Sie konkrete Beispiele für die Tatsache, dass sie zu Synergieeffekten führt. Stellen Sie dann das Team zusammen.

 

Tipp 2: Wählen Sie ein Teamprojekt aus

Nun der wichtigste Schritt: Üben Sie die Teamarbeit anhand eines kleinen Projektes ein – die Politik der kleinen Schritte erhöht die Wahrscheinlichkeit für die Akzeptanz der Teamarbeit durch Ihre Mitarbeiter. Vermeiden Sie es, eine Aufgabe zu nehmen, von der das Wohl und Wehe Ihres Verantwortungsbereiches abhängt. Entscheiden Sie sich für eine Aufgabe mit einem klaren und nachprüfbaren Ziel.

 

Tipp 3: Veranstalten Sie ein Kick-off-Meeting

Dort erläutern und diskutieren Sie die Teamaufgaben und die Ziele. Die Teammitglieder legen kommunikative Spielregeln fest, unter denen die Arbeit ablaufen soll – zum Beispiel „dem anderen genau zuhören, ohne ihn zu unterbrechen“ und „andere Vorschläge vorurteilslos anhören und dann in der Gruppe diskutieren“.

 

Tipp 4: Entfachen Sie den Teamgeist

Das Kick-off-Meeting ist geeignet, die Gruppe zusammenzuschweißen, Konflikte zwischen Teammitgliedern anzusprechen und zu lösen sowie ein Gemeinschaftsgefühl aufzubauen.

Während bei der täglichen Arbeit jeder Mitarbeiter seiner speziellen Tätigkeit nachgeht, lernen sich die Teammitglieder beim Kick-off von einer anderen Seite kennen: Wie reagieren die Kollegen, wenn sie eine gemeinsame Lösung erarbeiten sollen? Können sie abweichende Meinungen respektieren? Wie gehen sie mit Kritik um?

 

Tipp 5: Beginnen Sie mit der Arbeit

Ein Beispiel: Sie wollen einen neuen Gesprächsleitfaden für die kundenfreundliche Reaktion auf telefonische Anfragen erstellen – ein überschaubares Projekt:

  • Die Gruppe diskutiert, wie sie bisher bei Kundenanfragen vorgegangen ist: Was kann sie übernehmen, wo sind Probleme aufgetreten, welche Fragen stellen die Kunden? Die Gruppe fasst die Einzelfälle zu Blöcken zusammen.
  • In einem Brainstorming unterbreitet das Team Vorschläge zum Umgang mit den Anrufern. Daraus leiten die Mitglieder Gesprächsstrategien und den Leitfaden ab.
  • Nun geht es an die Umsetzung am Telefon: Nach jedem Gespräch fertigen Ihre Mitarbeiter eine Gesprächsnotiz an.
  • Die Notizen bilden bei der nächsten Sitzung die Arbeitsgrundlage: Wo funktioniert der Leitfaden, wo besteht Verbesserungsbedarf?
  • Strategien und Leitfaden werden eventuell umgearbeitet und wieder im Telefonkontakt eingesetzt. Ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess setzt ein.

 

Beachten Sie Ihre Vorbildfunktion

  • Wenn Sie immer nur Ziele vorgeben,
  • den Mitarbeitern kein Mitspracherecht einräumen,
  • ein Verhalten belohnen, das auf die Einhaltung der „von oben“ verordneten Vorgaben beruht,
  • dann können Sie nicht verlangen, dass Mitarbeiter auf einmal bereit sind, die gemeinsame Erarbeitung von Lösungen anzustreben.

 

Zitat

„Ganz gleich, was für ein großer Krieger er ist, ein Häuptling kann die Schlacht nicht gewinnen ohne seine Indianer.“

Unbekannt

 

Tipp: Das emotionale Warum der Teamarbeit

Menschen setzen sich für etwas engagiert(er) ein, wenn sie den Sinn erkennen und wissen, wozu „es“ gut ist. Darum: Betten Sie die Bedeutung der Teamarbeit in einen übergeordneten Zusammenhang ein. Für das Beispiel in Tipp 5 heißt das: Es geht nicht allein um die Erstellung eines Leitfadens. Es geht um die Erhöhung der Kundenfreundlichkeit in der Abteilung.

 

Claus Lorenzen und Patric P. Kutscher

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