Selbstmanagement

Selbstmanagement: Entwickeln Sie sich zum Regisseur Ihres Lebens

Sie kommen als Führungskraft aus dem anstrengenden Teammeeting – wieder einmal mussten Sie das angekratzte Selbstbewusstsein Ihrer Mitarbeiter aufpäppeln und ihnen aus dem Demotivationsloch helfen. Kennen Sie diese Situation? Viele Führungskräfte haben gerade in den letzten Monaten viel Energie und Kraft in die Motivation der Mitarbeiter investiert.

Und dann gibt es natürlich noch die Tage, an denen überhaupt nichts gelingen will. Das passiert der besten Führungskraft selbst in Boomzeiten. Der vielversprechende Neukunde springt doch noch ab, die Mitarbeiterkonferenz endet im Streit, die Tochter zuhause ist erkrankt. Und dann stellt sich die Frage: Wer eigentlich motiviert die Führungskraft?

Wer hilft Ihnen, wenn Sie in einem Demotivationsloch feststecken und einen Durchhänger haben? Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder helfen Sie sich selbst, coachen sich selbst, managen sich selbst, nutzen das reichhaltige Arsenal der Selbstmanagementtechniken. Oder Sie holen sich Hilfe von außen, arbeiten mit einem Coach zusammen oder gründen einen Motivationszirkel. Aber auch hier sind Sie es, der die Initiative ergreift. Denn immer geht es darum, dass Sie die Fäden in den Händen behalten und sich zum Gestalter Ihres Lebens entwickeln.

Und das steht im Mittelpunkt unseres Artikels: Wie Sie trotz aller Herausforderungen und Belastungen konstruktive Gestaltungsenergie aufbauen. Finden Sie heraus, wo Ihre persönliche Tankstelle steht, bei der es Ihnen leicht fällt, „aufzutanken“.

 

Stärkenmanagement: Nutzen Sie Ihre Top-Fähigkeiten

Stärkenmanagement heißt, bewusst auf seine Top-Fähigkeiten zu setzen, um sich erst kleinere, dann größere Erfolgserlebnisse zu verschaffen. So bauen Sie Schritt für Schritt Ihr Selbstbewusstsein wieder auf, das im Demotivationsloch arg gelitten hat.

 

Strategie 1: Rücken Sie Ihre Stärken in den Mittelpunkt

„Was kann ich besonders gut? Wie kann ich meine Stärken im nächsten Mitarbeitergespräch oder in der wichtigen Verhandlung mit dem Topentscheider einsetzen?“ Das sind die Fragen, mit denen Sie sich jetzt beschäftigen sollten:

  • Führen Sie – am besten schriftlich – eine Stärken-Schwächen-Analyse durch und leiten Sie daraus einen konkreten Handlungs- oder Weiterbildungsplan ab.
  • Stärken Sie zunächst die Kompetenzen, über die Sie bereits verfügen.
  • Konzentrieren sich auf das, was Sie von Natur aus gut können.
  • Mit den Defiziten setzen Sie sich später auseinander.

 

Strategie 2: Überschreiben Sie Negativereignisse mit Positiverlebnissen

Wie können Sie so schnell wie möglich aus dem Negativ-Dunstkreis heraustreten? Prüfen Sie: „Welche Erfolgsaktionen kann ich jetzt sofort starten, um zu einem Positiverlebnis zu gelangen?“ Vielleicht gibt es einen Kundenkontakt, der kurz vor dem Abschluss steht – gehen Sie ihn jetzt an, um sich ein Erfolgserlebnis zu verschaffen.

 

Strategie 3: Schreiben Sie ein Gedicht

Jene Positiverlebnisse müssen nicht unbedingt aus Ihrem beruflichen Umfeld stammen: Wenn Sie künstlerisch veranlagt sind, ziehen Sie sich zurück, um kreativ zu werden: ein Bild malen, etwas im Tagebuch notieren, ein Gedicht niederschreiben. Und falls Sie ein kommunikativer Mensch sind, rufen Sie einen guten Bekannten an und palavern mit ihm über alte Zeiten.

 

Strategie 4: Ziehen Sie Konsequenzen

Entscheidend ist, zu den Resultaten des eigenen Denkens und Handelns eine konstruktive Einstellung aufzubauen, auch wenn das Ergebnis im konkreten Einzelfall nicht überzeugt. Wenn also etwas schief gelaufen ist, so ist dies zunächst einmal ein erzieltes Resultat –nicht mehr und nicht weniger. Und wenn es unbefriedigend ausfällt, sollten Sie Ihre Lehren daraus ziehen: „Was kann ich beim nächsten Mal besser machen?“

 

Strategie 5: Bleiben Sie realistisch

Die meisten Menschen neigen dazu, negative Ereignisse im ersten Moment in einem allzu trüben Licht zu sehen. Führen Sie daher eine realistische Bestandsaufnahme durch:

  • Was ist warum passiert?
  • Ist es eine Katastrophe oder ein Ärgernis?
  • Welche kurz-, mittel- und langfristigen Folgen sind zu erwarten? Sind sie wirklich so nachteilig, wie es im Moment den Anschein hat?
  • Welche Gegenmaßnahmen müssen Sie ergreifen?
  • Wer (Kollegen, Mitarbeiter) oder was (Hilfsmittel) kann Sie dabei unterstützen?

 

Extra-Tipp: Lieber Teilerfolge erzielen als den „großen Wurf“ wagen

Vermeiden Sie jetzt alles, was zur weiteren Demotivation beitragen könnte. Selbst bei den Aktionen, die schnellen Erfolg versprechen, ist es sinnvoll, ganz bescheiden kleine und realistische Teilziele anzugehen, die Sie möglichst schnell und einfach bewältigen und umsetzen können. Nichts ist jetzt wichtiger, als konstruktive Energie aufzubauen.

 

Zitat

„Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche.“

Franz von Assisi (1181/1182-1226)

 

Turbo-Tipp: Klopfen Sie sich ruhig einmal auf die Schulter

Gehören Sie zu den Menschen, die dem „positiven Denken“ eher kritisch gegenüber stehen? Es ist immerhin der schwedische Sportpsychologe und Mentaltrainer Lars-Eric Unestahl, der jetzt in einem wissenschaftlich fundierten Test festgestellt hat, dass „unsere düsteren Gedanken mehr Kraft entfalten als unsere positiven“. Also: Loben Sie sich selbst, sehen Sie das, was Ihnen gelingt, vertreiben Sie die dunklen Gedanken.

 

Akquirieren Sie Hilfe zur Selbsthilfe

Gehören Sie zu den Führungskräften, deren Selbstverständnis es verbietet, sich „Hilfe von außen“ zu holen? Es spricht aber nichts dagegen, eine Motivationsrunde mit Menschen zu gründen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen wie Sie.

 

Tauschen Sie sich mit Gleichgesinnten aus

Menschen, die einen ähnlichen beruflichen Hintergrund haben wie Sie und in Führungsverantwortung stehen, können Ihre Aufgaben und Probleme gut ab- und einschätzen. Darum: Gründen Sie eine Art „Motivations-Stammtisch“ mit Menschen, die Ihre Sorgen und Bedenken nachvollziehen können.

 

Auf Augenhöhe kommunizieren

Entscheidend ist, dass sich Menschen, die sich auf der gleichen Hierarchiestufe befinden und unter ähnlichem (beruflichen) Druck stehen, auf Augenhöhe austauschen, produktiv kritisieren und motivieren. Der fachliche Austausch steht dabei nur am Rande: Vielmehr geht es in den zeitlich eng umrissenen Treffen, die vor allem in Zeiten stattfinden sollten, in denen das Demotivationsloch besonders groß ist, darum, sich mit anderen Führungskräften darüber auszutauschen, was gut funktioniert, was weniger gut, und welche Motivationsprobleme Ihre Kollegen und Sie haben. Sie erfahren, wie die Anderen ihre Motivationsprobleme lösen, und können diese Problemlösungen auf Ihre Situation übertragen.

 

Nicht nur Führungskräfte in Runde aufnehmen

Sinnvoll kann es sein, die Motivationsrunde auf andere Personen auszudehnen, sie also nicht auf Führungskräfte aus Ihrer Firma oder Ihrer Branche zu beschränken. Wichtig ist, dass Ihre Runde aus Menschen besteht, die einen ähnlichen Erfahrungsbackground haben wie Sie. Sie können jedoch in ganz anderen Bereichen tätig sein als Sie selbst.

Der große Vorteil des Austausches mit einem anderen Menschen ist, dass Sie durch das Gespräch mit ihm zunächst einmal aus der demotivierenden Situation herausgezogen werden. Sie sind nicht mehr „so nah dran“ am Problem und können es mit anderen und lösungsorientierten Augen betrachten. Darum kann auch ein Verwandter, ein Bekannter oder der Partner geeignet sein, um Ihre Motivationsprobleme unter anderen Gesichtspunkten zu reflektieren.

 

Hilfe von außen: der externe Ratgeber

Manche externen Trainer oder Coachs bieten ein so genanntes „Zielcoaching“ an: Sie haben hier und heute ein Motivationsproblem – aber auch noch eine wichtige Aufgabe zu lösen, für die Sie all Ihre Kraft benötigen. Sie brauchen also schnelle Hilfe. In dieser Situation kann es hilfreich sein, mit einem Coach ein Telefonat zu führen und so kurz und prägnant Unterstützung zu erhalten. Er verdeutlicht Ihnen zum Beispiel, dass und wie Sie in der Vergangenheit ähnliche Situationen gemeistert haben. Er fokussiert Sie mithin auf positive Ereignisse.

 

Stärkenmanagement: Was Sie sonst noch tun können

  • Wenn Sie dazu neigen, mit sich selbst allzu hart und selbstkritisch ins Gericht zu gehen: Lassen Sie den inneren Kritiker einmal außen vor. Schmeißen Sie ihn raus – er blockiert Sie!
  • Führen Sie einen Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung herbei: Vernachlässigen Sie Ihre Hobbys nicht, bauen Sie Ihre Freizeitaktivitäten aus, stellen Sie eine Balance zwischen Berufs- und Privatleben her.

 

Zum guten Schluss: Raus aus der Black Box

Ob dies der einsame Spaziergang ist oder die sportliche Aktivität, das Gespräch mit einem lieben Menschen oder der Museumsbesuch: Sie müssen raus aus der belastenden und demotivierenden Situation, und sei es auch nur für ein paar Minuten.

Denn es lohnt sich, die psychische und physische Durchsetzungsstärke und -kraft zu stabilisieren und auszubauen, um mit belastenden Demotivationsphasen besser und produktiv umgehen zu können.

 

Claus Lorenzen und Patric P. Kutscher

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